“Zone für freie Kommunikation”
von Theresa Krause
Adlerhof, täglich 10 – 18 h
Massenrituale – im Gleichschritt marschieren, im Gleichschritt denken – sind Bestandteil jeglicher militärischer Erziehung. Sie sind notwendig, um das Gemeinschaftsgefühl und gleichzeitig auch die Hierarchien zu stärken. Staaten bilden so ihre Truppen aus, manche ihr gesamtes Volk. Es wird vorrausgesetzt, dass alle die gleiche Meinung haben, die Bedürfnisse des Einzelnen sollen durch Gruppenzugehörigkeit befriedigt werden, der Rest wird unterdrückt. Es gibt ein gemeinsames Ziel und oft auch ein gemeinsames Feindbild, das durch die höher gestellten Autoritäten festgelegt wird. In dieser Art funktionieren viele Systeme und im “Ernstfall” sind die Menschen bereit, auf Befehl hin loszustürmen und alles zu bekämpfen, was nicht ins jeweils vorbereitete Bild passt. Das Bild, das beschreibt, “wie etwas zu sein hat” bis hin zu “alles was anders ist”.
Eine andere Möglichkeit, mit unterschiedlichen Denkweisen umzugehen, wäre, freie Meinungsäußerung zu fördern, sich auszutauschen, von einander zu lernen und aufkeimende Konflikte zu diskutieren. Dem Individuum den Freiraum zu geben, ehrlich sein zu können. Ihm zuzuhören und interessiert an einander zu sein.
Die Installation “Zone für Freie Kommunikation” im Rahmen der Vogelsang-Intervention, besteht aus einem Tisch und zwei Stühlen (Fundstücke aus Vogelsang aus der Zeit der belgischen Besatzung). Besucher sind eingeladen, sich zu setzen um sich miteinander zu unterhalten.
Ein Schild, über dem Tisch angebracht, stellt dir Frage “Wollt ihr die totale Demokratie?”. Die militärische Ästhetik (Schriftschablone auf Metall) soll an die vielen Schilder mit Instruktionen erinnern, die man auf dem Gelände findet.