Und dann waren da die Medienkünstler, ihrerseits verblüffend unerschütterlich in ihrem Glauben, dass es menschenfreundlichere Algorithmen schon richten werden, ein bisschen Open-Source-Software, etwas Netz-Dezentralisierung und ein paar ganz clevere technologische Subversiongesten. Sie nennen es “Gaming the System”. Warum nicht mal das Smartphone mit all den fiesen Tracking- und Fitness-Apps ein paar Tage lang auf eine Spielzeug-Drohne kleben oder an der Hauskatze festschnallen und so die Daten verzerren? Und warum nicht mal, wie die Künstlerin Jennifer Lynn Morone, sich selbst als Firma eintragen und so zum Gründer, CEO und Produkt seiner eigenen Daten machen, um sich aus der Ohnmacht gegenüber den Datensammlern zu befreien? Smarte Gesten waren das, und in ihrer kritischen Zuversichtlichkeit doch so erschreckend wie symptomatisch hilflos.
Und das ist noch eine wohlmeinende Kritik.