CfPP

CfPP / Flyer (BACK) CUTS

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Roshanak Zangeneh
Bilder im Kopf
Installation
Garderobe / Nebenraum

“(…) große, meist geschlossen siedelnde Gemeinschaft von Menschen mit gleicher Abstammung, Geschichte, Sprache, Kultur, die ein politisches Staatswesen bilden“, so wird „Nation“ im Duden definiert. Durch die Zeit des Nationalsozialismus ist der Begriff „Nation“ in Deutschland allerdings nach wie vor stark belastet. Als bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 Millionen von schwarz-rot-goldenen Flaggen in Deutschland geschwenkt wurden, war dies für viele ein ganz neues Erlebnis: es erfolgte ein Tabubruch, auf den die junge Generation lange gewartet habe, berichtet mir ein zwanzigjähriger deutscher Fan. Auf den Spuren dieses Tabus wandelnd, beschäftigt sich „Bilder im Kopf“ mit den Begriffen „Nation“ und „Nationalgefühl“.

*
Evamaria Schaller
seelenraub
Video, Performance, Fotografie, Intervention.
Garderobe und anderswo

Der Seelenraub. Jedes Foto raubt dem fotografierten Objekt ein Stück Seele.
Das Polaroid. Durch die Einstellung der Produktion wird der Fotografie ein Stück Geschichte geraubt.
Vogelsang. Ein Unort.
Details des Ortes werden fotografiert. Durch das Zurücklassen des Polaroids an der Stelle wird der Versuch unternommen, dem Ort Seele einzuhauchen. Ein Video dokumentiert die Aktion. Das eigentliche Werk ist nicht das Video, sind nicht die Polaroids. Das tatsächliche Werk ist die Auseinandersetzung im Moment des filmischen Eindringens in einen Ort in Relation zum eigenen Körper. Die Wahrnehmung im Moment lässt das körperliche Gefühl in den Vordergrund treten, im Bewusstsein an einem aufgeladenen Ort zu stehen.

*
Theresa Krause
Zone für freie Kommunikation
Installation
Adlerhof / Wandelhalle

Massenrituale – im Gleichschritt marschieren, z.B. – sind Bestandteil jeglicher militärischer Erziehung: zur Prägung von Gemeinschaftsgefühl und gleichzeitig zur Stärkung der Hierarchien. Es wird vorausgesetzt, dass alle die gleiche Meinung haben. Eine andere Möglichkeit wäre, unterschiedliche Denkweisen zu beachten,  freie Meinungsäußerung zu fördern, sich auszutauschen, voneinander zu lernen und aufkeimende Konflikte zu diskutieren.
Die Installation “Zone für Freie Kommunikation” besteht aus einem Tisch und zwei Stühlen (aus der Zeit der belgischen Besatzung der Anlage Vogelsang). BesucherInnen sind eingeladen, sich zu setzen, um sich miteinander zu unterhalten. Ein Schild stellt die Frage “Wollt ihr die totale Demokratie?”. Die militärische Anmutung soll an die vielen Schilder mit Instruktionen erinnern, die man auf dem Gelände findet.

Aino Korvensyrjä
ruiniert in transit
Bustour 1 und 2
Busstop und anderswo

Die Vergangenheit ist kein entfernter Ort, der unbeweglich und still auf Besucher wartet. Sie ist eher etwas, was jetzt passiert: eine Landschaft im Bau. Die Bustouren ruiniert in transit laden das Publikum zu einem mobilen Landschaftserlebnis in der exotischen Eifel ein, auf dem Weg zur ehemaligen NS-“Ordensburg“ Vogelsang zu fragen, was zum Bild einer Landschaft, was zur Geschichte eines Ortes gehört.
Auf dem Weg von/nach Vogelsang werden die Besucher zu den Ruinen von ehemaligen Asylbewerberunterkünften in der Umgebung des Geländes geführt (17.10.09 Kall-Golbach; 18.10.09 Mechernich-Satzvey).

ruiniert in transit 1
Samstag 17.10.09 rundfahrt

12.35 vogelsang adlerhof
13.00 kall bahnhof *
13.05 kall golbach
14.05 vogelsang adlerhof
* zum Zusteigen von RB 11115, Ankunft: Kall Bahnhof um 12.51, Abfahrt: Köln HBf um 11.46.

ruiniert in transit 2
Sonntag 18.10.09

hinfahrt
11.30 kunsthochschule für medien köln, filzengraben 2
11.40 humanwissenschaftliche fakultät, universität köln, frangenheimstrasse 4
12.40 mechernich satzvey
13.55 vogelsang adlerhof
rückfahrt
18.00 abfahrt vogelsang adlerhof **
19.20 uni köln, frangenheimstrasse 4
19.30 khm, filzengraben 2
** Frühere Rückfahrt möglich mit Nationalpark Shuttle SB82 15.05 h, 16.05 h , 17.05 h ab Adlerhof nach Kall Bahnhof (kostenlos).

Die Teilnahme an den Touren ist kostenlos. Voranmeldung bis zum 15.10.09 (Email: presse [at] khm [dot] de, Tel: 0221 20189135, Juliane Kuhn). Die Touren werden auf Video dokumentiert.

CfPP / Flyer (front)

Das CfPP Center for Public Practice bringt Kunstprojekte von Studierenden der KHM Kunsthochschule für Medien in die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang.

“Vogelsang Intervention” entspringt der Idee, ein Bild für eine unversöhnliche Vergangenheit zu finden, an einem Ort, wo keine Rationalisierung mehr möglich ist. In den drei Tagen künstlerischer Intervention wird eine Auseinandersetzung sichtbar, die die ehemalige NS-Eliteschule in ihrem Kontext der Verbreitung der Rassenlehre zurückruft und betrachtet.
In diesem Rahmen erkundet CfPP die Möglichkeiten und die Grenzen der Kunst in der Verarbeitung »sozialen Stoffes«.

Mit Performance, Video, Installation bietet das Programm der öffentlichen Intervention bietet die Möglichkeit eines Dialogs über die kritischen Aspekte »Vogelsangs«.
Die künstlerischen Arbeiten sind über das Gelände der ehemaligen „Ordensburg“ und deren Innenräume verteilt und laden dazu ein, Straßen, Architektur und Landschaft neu zu sehen und darin zu verweilen.

short text : Re-collector of Sound by Auriel

Auriel
Re-collector of Sound
Performance und mobile Klanginstallation
Aufstieg zur Burgschänke und anderswo

Re-collector of Sound fängt mit der Aufzeichnung der Töne von Vogelsang an: es werden Instrumente gespielt und die Klänge digital aufgenommen. Während der Intervention werden die Töne dem Raum zurückgegeben. Mit einem Klanganzug bewegt sich der Re-collector of Sound im Gelände und spielt die aufgezeichneten Klänge wieder ab. Somit wird Klang archiviert, übertragen, von einem Ort zum anderen vermittelt.

CfPP / Flyer (BACK)

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!BACK

/ Kino /
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Eva und Artur Holling:
vogelsang i:i
intervention’s information : information’s intervention
Informationsstand “Vogelsang Intervention 2009”
Ticket Office

vogelsang i:i will den Diskurs über den Diskurs. Es wird zur kritischen Reflexion eingeladen und das Angebot ausgesprochen, am Infostand den Stand der Information zu befragen. Das am Ort
Durchgeführte soll bewusst bleiben und zur Diskussion gestellt werden.
Der ‘Informationsstand’ bietet:
a) weiterführende Information zur “Vogelsang Intervention 2009”
b) Eigenreflexion der Aktion und Aufforderung zur Stellungnahme durch die Besuchenden
c) Hinterfragen und Aufzeigen von Merchandisingstrategien

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Peter Conrad Beyer
Living in High Definition
Projektion
Kinosaal

In einem menschenleeren futuristischen Ambiente wird die Sprache des Turbokapitalismus beschrieben, die eine immer effizientere Steigerung des Kapitals fordert. Menschlichkeit wird hintenangestellt bzw. durch die scheinbar evolutionäre Technik ausgeglichen. Eine im Film eingebaute Nachrichtensendung widerspiegelt die Situation, in der wir uns befinden.

Sprecherin : Corinna Siebert
Material:  16mm auf DVD
Laufzeit : 5 Minuten als Schleife

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Roshanak Zangeneh
Bilder im Kopf
Installation
Garderobe / Nebenraum

“(…) große, meist geschlossen siedelnde Gemeinschaft von Menschen mit gleicher Abstammung, Geschichte, Sprache, Kultur, die ein politisches Staatswesen bilden“, so wird der Begriff „Nation“ im Duden definiert.
Durch die Zeit des Nationalsozialismus ist der Begriff „Nation“ in Deutschland allerdings nach wie vor stark belastet.
Verschiedene Generationen verbinden Unterschiedliches mit dem Begriff und gehen auch als Sprecher der deutschen Sprache unterschiedlich damit um. Konkret heißt dies: Für die Kriegs- und Nachkriegsgeneration haben Begriffe wie „Nation“ oder „Nationalgefühl“ eine andere Bedeutung als für deren Kinder und Enkelkinder.
Als bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 Millionen von schwarz-rot-goldenen Flaggen in Deutschland geschwenkt wurden, war dies für viele ein ganz neues Erlebnis und Gefühl, das bis heute in verschiedenen Medien und seitens diverser Interessengruppen immer wieder thematisiert, hinterfragt und interpretiert wird.
Im Sommer 2006 erfolgte ein Tabubruch, auf den die junge Generation lange gewartet habe, berichtet mir ein zwanzigjähriger deutscher Fan. Auf den Spuren dieses Tabus wandelnd, beschäftigt sich „Bilder im Kopf“ mit den Begriffen „Nation“ und „Nationalgefühl“.

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Evamaria Schaller
seelenraub
Video, Performance, Fotografie, Intervention.
Garderobe und anderswo

Der Seelenraub. Jedes Foto raubt dem fotografierten Objekt ein Stück Seele.
Das Polaroid. Durch die Einstellung der Produktion wird der Fotografie ein Stück Geschichte geraubt.
Vogelsang. Ein Unort.
Details des Ortes werden fotografiert. Durch das Zurücklassen des Polaroids an der Stelle wird der Versuch unternommen dem Ort Seele einzuhauchen. Ein Video dokumentiert die fotografische Aktion.
Das eigentliche Werk ist nicht das Video, sind nicht die Polaroids. Das tatsächliche Werk ist die Auseinandersetzung im Moment des filmischen Eindringens in einen Ort in Relation zum eigenen Körper. Die Erinnerung an Aufregung, das Wandern durch das Gelände, das Riechen der Stationen. Und die Bewusstwerdung des eigenen Körpers der nicht filmisch, nicht fotografisch, sondern nur real erfühlt werden kann. Der Verstand erzählt von Dingen, die theoretisch angeeignet sind. Die Wahrnehmung im Moment lässt die Gedanken ausbleichen und das körperliche Gefühl in den Vordergrund treten im Bewusstsein an einem aufgeladenen Ort zu stehen.

/ Außenbereich /
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Irena Wolf
Grenzlinien
Installation
Nähe Kaserne van Dooren

Der Ort Vogelsang ist seit meiner Kindheit ein abgegrenzter und verschlossener Ort, ein fremder Platz in meiner Heimat und seit seiner Gründung als NS-Ordensburg nie ein öffentlicher Raum gewesen, wie er es jetzt ist. Für mich und andere Anwohner der Eifel wird trotz der touristischen Nutzung immer eine Art „Grenze“, eine unsichtbare Schwelle bleiben, die sich nur mit der Zeit vielleicht verändern kann.

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Auriel
Re-collector of Sound
Performance und mobile Klanginstallation
Aufstieg zur Burgschänke und anderswo

Re-collector of Sound fängt mit der Aufzeichnung der Töne von Vogelsang an: es werden Instrumente gespielt und die Klänge digital aufgenommen. Während der Intervention werden die Töne dem Raum zurückgegeben. Mit einem Klanganzug bewegt sich der Re-collector of Sound im Gelände und spielt die aufgezeichneten Klänge wieder ab. Somit wird Klang archiviert, übertragen, von einem Ort zum anderen vermittelt.

/ Burgschänke /
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Daniel Ansorge
How long is 1944–2009?
Anweisungen auf Papier, Video
Speisesaal

Der größte Eindruck auf einen damals zwölfjährigen Jungen nach der Ankunft in Vogelsang:
“Als wir 1944 in Vogelsang auf die Adolf-Hitler-Schule kamen, waren wir völlig verwundert, dass es im Speisesaal morgens drei verschiedene Sorten Brot zum Frühstück gab. So etwas kannten wir von zu Hause überhaupt nicht!”
Daniel Ansorge, dessen Mutter und Vater 1944 geboren wurden, hörte von diesen Eindruck als er Vogelsang das erste Mal besuchte. Er bat Julia Scher, den Satz mit Bleistift an eine Wand in Vogelsang zu schreiben und Susanna Schoenberg den Vorgang zu filmen.

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Artur Holling
not kosovo
reaktive Videoinstallation
Kaminraum

Wollseifen als Stätte der praktizierten Geschichtsschreibung und –verdrängung: Vertreibung der Bewohner, Areal für Kriegs-Spiel (bezeichnenderweise nach dem 2. Weltkrieg), Kriegerische Nutz-Architektur, sogar Neubauten, nachdem die ehemaligen Gebäude weggeschossen waren, architektonische Symbolik des Balkankriegs.
Die Installation ist nicht Ersatz für den Ort selbst und soll nicht den Eindruck einer Dokumentation erwecken. Im Gegenteil fordert sie dazu auf, den Ort selbst aufzusuchen.

/ Adlerhof /
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Aino Korvensyrjä
ruiniert in transit
Bustour 1 und 2
Busstop und anderswo

Die Vergangenheit ist kein entfernter Ort, der unbeweglich und still auf Besucher wartet. Sie ist eher etwas, was jetzt passiert: eine Landschaft im Bau. Die Bustouren ruiniert in transit laden das Publikum zu einem mobilen Landschaftserlebnis in der exotischen Eifel ein, auf dem Weg zur ehemaligen NS-“Ordensburg“ Vogelsang zu fragen, was zum Bild einer Landschaft, was zur Geschichte eines Ortes gehört.
Am Samstag 17.10.09 und Sonntag 18.10.09 bieten die Bustouren “ruiniert in transit” einen erweiterten Zugang zu Vogelsang an. Die Besucher werden zu den Ruinen von ehemaligen Asylbewerberunterkünften in der Umgebung des Geländes geführt (17.10.09 Kall-Golbach; 18.10.09 Mechernich-Satzvey).

ruiniert in transit 1
Samstag 17.10.09 rundfahrt

12.35 vogelsang adlerhof
13.00 kall bahnhof *
13.05 kall golbach
13.35 abfahrt kall golbach
13.40 kall bahnhof
14.05 vogelsang adlerhof
* zum Zusteigen von RB 11115, Ankunft: Kall Bahnhof um 12.51, Abfahrt: Köln HBf um 11.46.

ruiniert in transit 2
Sonntag 18.10.09

hinfahrt
11.30 kunsthochschule für medien köln, filzengraben 2
11.40 humanwissenschaftliche fakultät, universität köln, frangenheimstrasse 4
12.40 mechernich satzvey
13.10 abfahrt mechernich satzvey
13.55 vogelsang adlerhof
rückfahrt
18.00 abfahrt vogelsang adlerhof **
19.20 uni köln, frangenheimstrasse 4
19.30 khm, filzengraben 2
** Frühere Rückfahrt möglich mit Nationalpark Shuttle SB82 15.05 h, 16.05 h , 17.05 h ab Adlerhof nach Kall Bahnhof (kostenlos).

Die Teilnahme an den Touren ist kostenlos. Für die Tour am Sonntag 18.10.09 ist eine Voranmeldung bis zum 15.10.09 erforderlich (Email: presse [at] khm [dot] de, Tel: 0221 20189135, Juliane Kuhn). Die Touren werden auf Video dokumentiert.

*
Theresa Krause
Zone für freie Kommunikation
Installation
Adlerhof

Massenrituale – im Gleichschritt marschieren, z.B. – sind Bestandteil jeglicher militärischer Erziehung: zur Prägung von Gemeinschaftsgefühl und gleichzeitig zur Stärkung der Hierarchien. Staaten bilden so ihre Truppen aus, manche ihr gesamtes Volk. Es wird vorausgesetzt, dass alle die gleiche Meinung haben. Es gibt ein gemeinsames Ziel und oft auch ein gemeinsames Feindbild: Im “Ernstfall” sind die Menschen dazu bereit, auf Befehl alles zu bekämpfen, was nicht ins normierte Bild passt. Das Bild, das beschreibt, “wie etwas zu sein hat” bis hin zu “alles was anders ist”.
Eine andere Möglichkeit, mit unterschiedlichen Denkweisen umzugehen, wäre,  freie Meinungsäußerung zu fördern, sich auszutauschen, voneinander zu lernen und aufkeimende Konflikte zu diskutieren.

Die Installation “Zone für Freie Kommunikation” besteht aus einem Tisch und zwei Stühlen (Fundstücke aus der Zeit der belgischen Besatzung der Anlage Vogelsang). BesucherInnen sind eingeladen, sich zu setzen, um sich miteinander zu unterhalten. Ein Schild, über dem Tisch angebracht, stellt die Frage “Wollt ihr die totale Demokratie?”. Die militärische Anmutung soll an die vielen  Schilder mit Instruktionen erinnern, die man auf dem Gelände findet.

/ Turm /
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Florian Egermann
“Ortscheit”
Objektinstallation
Vorraum zum Turmaufstieg

“Gegen das Gewicht von Vogelsang: Ein Mobile aus halbtransparenten Trümmern.”

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JiHyun Park
Rec
Kultraum

Im so genannten Kultraum schweben drei mit Helium gefüllte Ballons.
Über Sensoren werden Bewegungen im Raum und an den Ballons erfasst, so dass sie ein künstliches Lachen auslösen.

Die Arbeiten im Turm sind zugänglich Fr 14.00 h und 15.00 h; Sa und So 11.30 h, 13.30 h und 15.30 h

/ Forum /
*
officinevida
LESS
Markierung, Internet-Präsenz, Aktion
Parkplatz + Forum + Wollseifen

Ein gelber Schriftzug an den Rampen zum Abwaschen von gepanzerten Fahrzeugen weist auf eine Seite im Internet hin: less.officinevida.eu. Im Forum ist die Seite als Projektion veröffentlicht. Sie stellt den Entwurf für eine Intervention dar, die das Eifeldorf Wollseifen als einen heimatlichen Ort des Gedächtnisses und gleichzeitig der Absenz zelebriert. Vom 16. bis 18.10. wird sich das Planer-Duo officinevida in Wollseifen aufhalten, um dort vorbei ziehenden Wanderern das Projekt zu präsentieren.

/ Verborgene Räume /
*
Christine S. Thon & Lars H. Beuse
:asche:
multimediale Performance und Skulptur
Schreinerei / Meisterbude

In einem mehrwöchigen Arbeitsprozess haben Thon und Beuse sich mit der vorgefundenen Architektur und den historischen Bedingungen des Ortes beschäftigt. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung haben sie Räumlichkeiten verändert, haben direkt in die Architekturbestandteile vor Ort eingegriffen. Ergebnis ist eine bespielbare Raum-in-Raum Skulptur, die sich mit der Architektur von Herrschaft, Elite, Bildung auseinandersetzt.

Besichtigung Skulptur während der Öffnungszeiten ! Zu den Performancezeiten begrenzete TeilnehmerInnenzahl !
Anfrage: contact [at] thonbeuse [dot] com

Performance-Zeiten:
16.10.09 – 17.00 h
17.10.09 – 14.30 h und 17.00 h
18.10.09 – 14.30 h Treffpunkt jeweils 10 Min vor Performance-Beginn am Adlerhof

*
Franziska Windisch
Walls  & Lines
Klanginstallation
Scheibenmagazin

Dörfer, deren Status nicht anerkannt ist, oder die evakuiert und zerstört wurden: die unhörbaren Vibrationen in den Wänden der Häuser oder in den Überresten wurden aufgenommen und als Klangmaterial in einer Installation deren kartographischer Repräsentation gegenüber gestellt.

/ Kameradschaftshaus /
*
Nicolas Pelzer
“Junker Schlaf“
Installation
Kameradschaftshaus Nr. 5

Die Installation besteht aus mehreren Skulpturen und einem Audiotrack. Die Skulpturen bestehen aus lackierten Holzlatten, die jeweils eine einfache Dreibeinkonstruktion bilden und auf denen sich teilweise mit Stoff bespannte Kreisformen befinden. Über die aufgestellten Lautsprecher ist der nachbearbeitete Klang einer Harfe zu hören (mitproduziert von Beatrice Martini).
Die ortsbezogene Installation geht auf den geschichtlichen Hintergrund des Kameradschaftshauses ein, das sowohl in der NS-Zeit als auch in dem Zeitraum der Belgischen Nutzung als Schlafraum für männliche Junker bzw. Soldaten genutzt wurde.

**
Wenn nicht anders angegeben sind die Besichtigungszeiten der Arbeiten:
Fr 14-18 h, Sa 10-18, So 10-16 h.

Vogelsang Intervention ist ein Projekt der Kunsthochschule für Medien Köln (www.khm.de)
realisiert in Kooperation mit vogelsang ip gemeinnützige GmbH (www.vogelsang-ip.de)
und mit der Unterstützung von (LOGOS von: school is open, RVK,

gefördert von (NEUE LOGOS zusätzlich!)

Konzept: CfPP Center for Public Practice
Projektleitung: Prof. Julia Scher
Projektkoordination: Dr. Susanna Schoenberg
Mit der Mitwirkung von Prof. Marcel Odenbach
Bauten, technische Einrichtung: Bernd Voss
Technische Kooperation: Christian Turner
Technische Betreuung: Ewald Hentze
Layout: Lisa Klinkenberg
Texte: CfPP
http://sag.khm.de/

short text : Bilder im Kopf by Roshanak Zangeneh

Bilder im Kopf
Roshanak Zangeneh

Kino / Nebenräume im Kinosaal

„(…) große, meist geschlossen siedelnde Gemeinschaft von Menschen mit gleicher Abstammung, Geschichte, Sprache, Kultur, die ein politisches Staatswesen bilden“, so wird der Begriff „Nation“ im Duden definiert.

Durch die Zeit des Nationalsozialismus ist der Begriff „Nation“ in Deutschland allerdings nach wie vor stark belastet.

Verschiedene Generationen verbinden Unterschiedliches mit dem Begriff und gehen auch als Sprecher der deutschen Sprache unterschiedlich damit um. Konkret heißt dies: Für die Kriegs- und Nachkriegsgeneration haben Begriffe wie „Nation“ oder „Nationalgefühl“ eine andere Bedeutung als für deren Kinder und Enkelkinder.

Als bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 Millionen von schwarz-rot-goldenen Flaggen in Deutschland geschwenkt wurden, war dies für viele ein ganz neues Erlebnis und Gefühl, das bis heute in verschiedenen Medien und seitens diverser Interessengruppen immer wieder thematisiert, hinterfragt und interpretiert wird.

Im Sommer 2006 erfolgte ein Tabubruch, auf den die junge Generation lange gewartet habe, berichtet mir ein zwanzigjähriger deutscher Fan. Auf den Spuren dieses Tabus wandelnd, beschäftigt sich „Bilder im Kopf“ mit den Begriffen „Nation“ und „Nationalgefühl“.

extended text : Walls & Lines by Franziska Windisch

Walls & Lines
Franziska Windisch
Klanginstallation
Verborgene Räume / Scheibenmagazin

This sound art project focuses on villages that have an unrecognized status, that have been evacuated, demolished or are heading these measures in the near future.
A sound installation gathers recordings and maps of different places, investigating a field between sound and movement, between cartography and scorescape.
In those villages, the sound and vibrations that are occurring in the walls are recorded with contact microphones. Afterwards those recordings will be played back in the exhibition space.
Transducers will be attached to wooden plates hanging from the ceiling. Referring to the original walls, those architectural elements are transformed into audio displays.
Referring to a score, each playback situation will face a map, revealing the absence/presence of the place, the recording was made.
Sound recordings were made in unrecognized bedouin villages in the Negev and in the village Otzenrath next to the Garzweiler brown coal mining, that was recently demolished.
For the intervention by the Center for Public Practice the investigation of Wollseifen became a central point. Due to its remarkable history, the undergoing evacuation and the changes from private
to military to public space it represented a rich research field and linked the project to the place of exhibition.

short text : Walls & Lines by Franziska Windisch

Franziska Windisch
Walls  & Lines
Klanginstallation
Verborgene Räume / Scheibenmagazin

Dörfer, deren Status nicht anerkannt ist, oder die evakuiert und zerstört wurden: die unhörbaren Vibrationen in den Wänden der Häuser oder in den Überresten wurden aufgenommen und als Klnagmaterial in einer Installation deren kartographischen Repräsentation gegenüber gestellt.

short text : Living in High Definition by Peter Beyer

“Living in High Definition”

Peter Conrad Beyer
Kinosaal

Living in High Definition by Peter Conrad Beyer

In einem menschenleeren futuristischen Ambiente wird die Sprache des Turbokapitalismus beschrieben, die eine immer effizientere Steigerung des Kapitals fordert. Menschlichkeit wird hintenangestellt bzw. durch die scheinbar evolutionäre Technik ausgeglichen. Im sound erklingt eine Nachrichtensendung, dessen Inhalt die Situation wiederspiegelt in der wir uns befinden.

Sprecherin : Corinna Siebert
Material:  16mm auf DVD
Laufzeit : 5 Minuten als Loop dauerhaft installiert über den gesamten  Ausstellungszeitraum

short text : Zone für freie Kommunikation by Theresa Krause

Zone für freie Kommunikation

von Theresa Krause
Adlerhof, täglich 10 – 18 h

Massenrituale – im Gleichschritt marschieren, im Gleichschritt denken – sind Bestandteil jeglicher militärischer Erziehung. Sie sind notwendig, um das Gemeinschaftsgefühl und gleichzeitig auch die Hierarchien zu stärken. Staaten bilden so ihre Truppen aus, manche ihr gesamtes Volk. Es wird vorrausgesetzt, dass alle die gleiche Meinung haben, die Bedürfnisse des Einzelnen sollen durch Gruppenzugehörigkeit befriedigt werden, der Rest wird unterdrückt. Es gibt ein gemeinsames Ziel und oft auch ein gemeinsames Feindbild, das durch die höher gestellten Autoritäten festgelegt wird. In dieser Art funktionieren viele Systeme und im “Ernstfall” sind die Menschen bereit, auf Befehl hin loszustürmen und alles zu bekämpfen, was nicht ins jeweils vorbereitete Bild passt. Das Bild, das beschreibt, “wie etwas zu sein hat” bis hin zu “alles was anders ist”.
Eine andere Möglichkeit, mit unterschiedlichen Denkweisen umzugehen, wäre,  freie Meinungsäußerung zu fördern, sich auszutauschen, von einander zu lernen und aufkeimende Konflikte zu diskutieren. Dem Individuum den Freiraum zu geben, ehrlich sein zu können. Ihm zuzuhören und interessiert an einander zu sein.

Die Installation “Zone für Freie Kommunikation” im Rahmen der Vogelsang-Intervention, besteht aus einem Tisch und zwei Stühlen (Fundstücke aus Vogelsang aus der Zeit der belgischen Besatzung). Besucher sind eingeladen, sich zu setzen um sich miteinander zu unterhalten.
Ein Schild, über dem Tisch angebracht, stellt dir Frage “Wollt ihr die totale Demokratie?”. Die militärische Ästhetik (Schriftschablone auf Metall) soll an die vielen  Schilder mit Instruktionen erinnern, die man auf dem Gelände findet.