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CfPP VOGELSANG INTERVENTION 2009 : october 16th – 18th, NOW the program

CfPP MAP Vogelsang Intervention

////////////// LOCATIONS and WORKS //////////////

////////////// Kino //////////////
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Eva und Artur Holling:
vogelsang i:i
intervention’s information : information’s intervention
Informationsstand “Vogelsang Intervention 2009”
Ticket Office

vogelsang i:i will den Diskurs über den Diskurs. Es wird zur kritischen Reflexion eingeladen und das Angebot ausgesprochen, am Infostand den Stand der Information zu befragen. Das am Ort
Durchgeführte soll bewusst bleiben und zur Diskussion gestellt werden.
Der ‘Informationsstand’ bietet:
a) weiterführende Information zur “Vogelsang Intervention 2009”
b) Eigenreflexion der Aktion und Aufforderung zur Stellungnahme durch die Besuchenden
c) Hinterfragen und Aufzeigen von Merchandisingstrategien

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Peter Conrad Beyer
Living in High Definition
Projektion
Kinosaal

In einem menschenleeren futuristischen Ambiente wird die Sprache des Turbokapitalismus beschrieben, die eine immer effizientere Steigerung des Kapitals fordert. Menschlichkeit wird hintenangestellt bzw. durch die scheinbar evolutionäre Technik ausgeglichen. Eine im Film eingebaute Nachrichtensendung widerspiegelt die Situation, in der wir uns befinden.

Sprecherin : Corinna Siebert
Material:  16mm auf DVD
Laufzeit : 5 Minuten als Schleife

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Roshanak Zangeneh
Bilder im Kopf
Installation
Garderobe / Nebenraum

“(…) große, meist geschlossen siedelnde Gemeinschaft von Menschen mit gleicher Abstammung, Geschichte, Sprache, Kultur, die ein politisches Staatswesen bilden“, so wird der Begriff „Nation“ im Duden definiert.
Durch die Zeit des Nationalsozialismus ist der Begriff „Nation“ in Deutschland allerdings nach wie vor stark belastet.
Verschiedene Generationen verbinden Unterschiedliches mit dem Begriff und gehen auch als Sprecher der deutschen Sprache unterschiedlich damit um. Konkret heißt dies: Für die Kriegs- und Nachkriegsgeneration haben Begriffe wie „Nation“ oder „Nationalgefühl“ eine andere Bedeutung als für deren Kinder und Enkelkinder.
Als bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 Millionen von schwarz-rot-goldenen Flaggen in Deutschland geschwenkt wurden, war dies für viele ein ganz neues Erlebnis und Gefühl, das bis heute in verschiedenen Medien und seitens diverser Interessengruppen immer wieder thematisiert, hinterfragt und interpretiert wird.
Im Sommer 2006 erfolgte ein Tabubruch, auf den die junge Generation lange gewartet habe, berichtet mir ein zwanzigjähriger deutscher Fan. Auf den Spuren dieses Tabus wandelnd, beschäftigt sich „Bilder im Kopf“ mit den Begriffen „Nation“ und „Nationalgefühl“.

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Evamaria Schaller
seelenraub
Video, Performance, Fotografie, Intervention.
Garderobe und anderswo

Der Seelenraub. Jedes Foto raubt dem fotografierten Objekt ein Stück Seele.
Das Polaroid. Durch die Einstellung der Produktion wird der Fotografie ein Stück Geschichte geraubt.
Vogelsang. Ein Unort.
Details des Ortes werden fotografiert. Durch das Zurücklassen des Polaroids an der Stelle wird der Versuch unternommen dem Ort Seele einzuhauchen. Ein Video dokumentiert die fotografische Aktion.
Das eigentliche Werk ist nicht das Video, sind nicht die Polaroids. Das tatsächliche Werk ist die Auseinandersetzung im Moment des filmischen Eindringens in einen Ort in Relation zum eigenen Körper. Die Erinnerung an Aufregung, das Wandern durch das Gelände, das Riechen der Stationen. Und die Bewusstwerdung des eigenen Körpers der nicht filmisch, nicht fotografisch, sondern nur real erfühlt werden kann. Der Verstand erzählt von Dingen, die theoretisch angeeignet sind. Die Wahrnehmung im Moment lässt die Gedanken ausbleichen und das körperliche Gefühl in den Vordergrund treten im Bewusstsein an einem aufgeladenen Ort zu stehen.

////////////// Außenbereich //////////////
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Irena Wolf
Grenzlinien
Installation
Nähe Kaserne van Dooren

Der Ort Vogelsang ist seit meiner Kindheit ein abgegrenzter und verschlossener Ort, ein fremder Platz in meiner Heimat und seit seiner Gründung als NS-Ordensburg nie ein öffentlicher Raum gewesen, wie er es jetzt ist. Für mich und andere Anwohner der Eifel wird trotz der touristischen Nutzung immer eine Art „Grenze“, eine unsichtbare Schwelle bleiben, die sich nur mit der Zeit vielleicht verändern kann.

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Auriel
Re-collector of Sound
Performance und mobile Klanginstallation
Aufstieg zur Burgschänke und anderswo

Re-collector of Sound fängt mit der Aufzeichnung der Töne von Vogelsang an: es werden Instrumente gespielt und die Klänge digital aufgenommen. Während der Intervention werden die Töne dem Raum zurückgegeben. Mit einem Klanganzug bewegt sich der Re-collector of Sound im Gelände und spielt die aufgezeichneten Klänge wieder ab. Somit wird Klang archiviert, übertragen, von einem Ort zum anderen vermittelt.

////////////// Burgschänke //////////////
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Daniel Ansorge
How long is 1944–2009?
Anweisungen auf Papier, Video
Speisesaal

Der größte Eindruck auf einen damals zwölfjährigen Jungen nach der Ankunft in Vogelsang:
“Als wir 1944 in Vogelsang auf die Adolf-Hitler-Schule kamen, waren wir völlig verwundert, dass es im Speisesaal morgens drei verschiedene Sorten Brot zum Frühstück gab. So etwas kannten wir von zu Hause überhaupt nicht!”
Daniel Ansorge, dessen Mutter und Vater 1944 geboren wurden, hörte von diesen Eindruck als er Vogelsang das erste Mal besuchte. Er bat Julia Scher, den Satz mit Bleistift an eine Wand in Vogelsang zu schreiben und Susanna Schoenberg den Vorgang zu filmen.

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Artur Holling
not kosovo
reaktive Videoinstallation
Kaminraum

Wollseifen als Stätte der praktizierten Geschichtsschreibung und –verdrängung: Vertreibung der Bewohner, Areal für Kriegs-Spiel (bezeichnenderweise nach dem 2. Weltkrieg), Kriegerische Nutz-Architektur, sogar Neubauten, nachdem die ehemaligen Gebäude weggeschossen waren, architektonische Symbolik des Balkankriegs.
Die Installation ist nicht Ersatz für den Ort selbst und soll nicht den Eindruck einer Dokumentation erwecken. Im Gegenteil fordert sie dazu auf, den Ort selbst aufzusuchen.

////////////// Adlerhof //////////////
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Aino Korvensyrjä
ruiniert in transit
Bustour 1 und 2
Busstop und anderswo

Die Vergangenheit ist kein entfernter Ort, der unbeweglich und still auf Besucher wartet. Sie ist eher etwas, was jetzt passiert: eine Landschaft im Bau. Die Bustouren ruiniert in transit laden das Publikum zu einem mobilen Landschaftserlebnis in der exotischen Eifel ein, auf dem Weg zur ehemaligen NS-“Ordensburg“ Vogelsang zu fragen, was zum Bild einer Landschaft, was zur Geschichte eines Ortes gehört.
Am Samstag 17.10.09 und Sonntag 18.10.09 bieten die Bustouren “ruiniert in transit” einen erweiterten Zugang zu Vogelsang an. Die Besucher werden zu den Ruinen von ehemaligen Asylbewerberunterkünften in der Umgebung des Geländes geführt (17.10.09 Kall-Golbach; 18.10.09 Mechernich-Satzvey).

ruiniert in transit 1
Samstag 17.10.09 rundfahrt

12.35 vogelsang adlerhof
13.00 kall bahnhof *
13.05 kall golbach
13.35 abfahrt kall golbach
13.40 kall bahnhof
14.05 vogelsang adlerhof
* zum Zusteigen von RB 11115, Ankunft: Kall Bahnhof um 12.51, Abfahrt: Köln HBf um 11.46.

ruiniert in transit 2
Sonntag 18.10.09

hinfahrt
11.30 kunsthochschule für medien köln, filzengraben 2
11.40 humanwissenschaftliche fakultät, universität köln, frangenheimstrasse 4

rückfahrt
18.00 abfahrt vogelsang adlerhof **
19.20 uni köln, frangenheimstrasse 4
19.30 khm, filzengraben 2
** Frühere Rückfahrt möglich mit Nationalpark Shuttle SB82 15.05 h, 16.05 h , 17.05 h ab Adlerhof nach Kall Bahnhof (kostenlos).

Die Teilnahme an den Touren ist kostenlos. Für die Tour am Sonntag 18.10.09 ist eine Voranmeldung bis zum 15.10.09 erforderlich (Email: presse [at] khm [dot] de, Tel: 0221 20189135, Juliane Kuhn). Die Touren werden auf Video dokumentiert.

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Theresa Krause
Zone für freie Kommunikation
Installation
Adlerhof

Massenrituale – im Gleichschritt marschieren, z.B. – sind Bestandteil jeglicher militärischer Erziehung: zur Prägung von Gemeinschaftsgefühl und gleichzeitig zur Stärkung der Hierarchien. Staaten bilden so ihre Truppen aus, manche ihr gesamtes Volk. Es wird vorausgesetzt, dass alle die gleiche Meinung haben. Es gibt ein gemeinsames Ziel und oft auch ein gemeinsames Feindbild: Im “Ernstfall” sind die Menschen dazu bereit, auf Befehl alles zu bekämpfen, was nicht ins normierte Bild passt. Das Bild, das beschreibt, “wie etwas zu sein hat” bis hin zu “alles was anders ist”.
Eine andere Möglichkeit, mit unterschiedlichen Denkweisen umzugehen, wäre,  freie Meinungsäußerung zu fördern, sich auszutauschen, voneinander zu lernen und aufkeimende Konflikte zu diskutieren.

Die Installation “Zone für Freie Kommunikation” besteht aus einem Tisch und zwei Stühlen (Fundstücke aus der Zeit der belgischen Besatzung der Anlage Vogelsang). BesucherInnen sind eingeladen, sich zu setzen, um sich miteinander zu unterhalten. Ein Schild, über dem Tisch angebracht, stellt die Frage “Wollt ihr die totale Demokratie?”. Die militärische Anmutung soll an die vielen  Schilder mit Instruktionen erinnern, die man auf dem Gelände findet.

////////////// Turm //////////////
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Florian Egermann
“Ortscheit”
Objektinstallation
Vorraum zum Turmaufstieg

“Gegen das Gewicht von Vogelsang: Ein Mobile aus halbtransparenten Trümmern.”

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JiHyun Park
Rec
Kultraum

Im so genannten Kultraum schweben drei mit Helium gefüllte Ballons.
Über Sensoren werden Bewegungen im Raum und an den Ballons erfasst, so dass sie ein künstliches Lachen auslösen.

Die Arbeiten im Turm sind zugänglich Fr 14.00 h und 15.00 h; Sa und So 11.30 h, 13.30 h und 15.30 h

////////////// Forum //////////////
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officinevida
LESS
Markierung, Internet-Präsenz, Aktion
Parkplatz + Forum + Wollseifen

Ein gelber Schriftzug an den Rampen zum Abwaschen von gepanzerten Fahrzeugen weist auf eine Seite im Internet hin: less.officinevida.eu. Im Forum ist die Seite als Projektion veröffentlicht. Sie stellt den Entwurf für eine Intervention dar, die das Eifeldorf Wollseifen als einen heimatlichen Ort des Gedächtnisses und gleichzeitig der Absenz zelebriert. Vom 16. bis 18.10. wird sich das Planer-Duo officinevida in Wollseifen aufhalten, um dort vorbei ziehenden Wanderern das Projekt zu präsentieren.

////////////// Verborgene Räume //////////////
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Christine S. Thon & Lars H. Beuse
:asche:
multimediale Performance und Skulptur
Schreinerei / Meisterbude

In einem mehrwöchigen Arbeitsprozess haben Thon und Beuse sich mit der vorgefundenen Architektur und den historischen Bedingungen des Ortes beschäftigt. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung haben sie Räumlichkeiten verändert, haben direkt in die Architekturbestandteile vor Ort eingegriffen. Ergebnis ist eine bespielbare Raum-in-Raum Skulptur, die sich mit der Architektur von Herrschaft, Elite, Bildung auseinandersetzt.

Besichtigung Skulptur während der Öffnungszeiten ! Zu den Performancezeiten begrenzete TeilnehmerInnenzahl !
Anfrage: contact [at] thonbeuse [dot] com

Performance-Zeiten:
16.10.09 – 17.00 h
17.10.09 – 14.30 h und 17.00 h
18.10.09 – 14.30 h Treffpunkt jeweils 10 Min vor Performance-Beginn am Adlerhof

Dokumentation unter http://www.thonbeuse.com/asche.html

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Franziska Windisch
Walls  & Lines
Klanginstallation
Scheibenmagazin

Dörfer, deren Status nicht anerkannt ist, oder die evakuiert und zerstört wurden: die unhörbaren Vibrationen in den Wänden der Häuser oder in den Überresten wurden aufgenommen und als Klangmaterial in einer Installation deren kartographischer Repräsentation gegenüber gestellt.

////////////// Kameradschaftshaus //////////////
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Nicolas Pelzer
“Junker Schlaf“
Installation
Kameradschaftshaus Nr. 5

Die Installation besteht aus mehreren Skulpturen und einem Audiotrack. Die Skulpturen bestehen aus lackierten Holzlatten, die jeweils eine einfache Dreibeinkonstruktion bilden und auf denen sich teilweise mit Stoff bespannte Kreisformen befinden. Über die aufgestellten Lautsprecher ist der nachbearbeitete Klang einer Harfe zu hören (mitproduziert von Beatrice Martini).
Die ortsbezogene Installation geht auf den geschichtlichen Hintergrund des Kameradschaftshauses ein, das sowohl in der NS-Zeit als auch in dem Zeitraum der Belgischen Nutzung als Schlafraum für männliche Junker bzw. Soldaten genutzt wurde.

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Wenn nicht anders angegeben sind die Besichtigungszeiten der Arbeiten:
Fr 14-18 h, Sa 10-18, So 10-16 h.

Vogelsang Intervention ist ein Projekt der Kunsthochschule für Medien Köln (www.khm.de)
realisiert in Kooperation mit vogelsang ip gemeinnützige GmbH (www.vogelsang-ip.de)
und mit der Unterstützung von (LOGOS von: school is open, RVK,

gefördert von (NEUE LOGOS zusätzlich!)

Konzept: CfPP Center for Public Practice (KHM), mit der Mitwirkung von Dr. Christina Threuter, Julia Schmidt (vogelsang ip)
Projektleitung: Prof. Julia Scher
Projektkoordination: Dr. Susanna Schoenberg
Mit der Mitwirkung von Prof. Marcel Odenbach
Bauten, technische Einrichtung: Bernd Voss
Technische Kooperation: Christian Turner
Technische Betreuung: Ewald Hentze
Layout: Lisa Klinkenberg
Texte: CfPP
http://sag.khm.de/

Pressekontakt: Dr. Juliane Kuhn presse [at] khm [dot] de

short text 2 : Junker Schlaf by Nicolas Pelzer

Künstler: Nicolas Pelzer

Titel: “Junker Schlaf“

Ort: Kameradschaftshaus

Beschreibung: Die Installation besteht aus mehreren Skulpturen und einem Audiotrack. Die Skulpturen bestehen aus lackierten Holzlatten, die jeweils eine einfache Dreibeinkonstruktion bilden und auf denen sich teilweise mit Stoff bespannte Kreisformen befinden. Über die aufgestellten Lautsprecher ist der nachbearbeitete Klang einer Harfe zu hören (mitproduziert von Beatrice Martini).
Die ortsbezogene Installation geht auf den geschichtlichen Hintergrund des Kameradschaftshauses ein, das sowohl in der NS Zeit als auch in dem Zeitraum der Belgischen Nutzung als Schlafraum für männliche Junker bzw. Soldaten genutzt wurde.

short text : 1944 by Daniel Ansorge

“1944”, Video, Daniel Ansorge

Die stärkste Erinnerung eines Mannes, der Vogelsang 1944 sah:
“Es wurden zu diesem Zeitpunkt des Krieges auf der Ordensbug zum Frühstück immer noch drei verschiedene Sorten Brot gereicht, während die Leute in der Umgebung am verhungern waren.”
Das Video zeigt das Backen von drei verschiedenen Broten.
Die drei Leiber werden an die Leute verteilt werden, die die frühere Ordensburg im October 2009 besuchen werden.

“1944”, Video, Daniel Ansorge

The strongest remembrance of a man who saw Vogelsang in 1944:
“There were still three different kinds of bread being served at breakfast at the Ordensburg at this point of the war, while the people in the area were starving.”
The video shows the baking of three different kinds of bread.
The three loaves will be given away to the the people that come to visit the former Ordensburg in October 2009.

CfPP / :asche: by Christine Thon & Lars Beuse

Christine S. Thon und Lars H. Beuse zeigen ihre multimediale Performance
und Skulptur :asche:.
Verborgene Räume, Schreinerei, Meisterbude

:asche:

In einem mehrwöchigen Arbeitsprozess haben sie sich mit der vorgefundenen
Architektur und den historischen Bedingungen des Ortes beschäftigt.
Im Rahmen dieser Auseinandersetzung haben Thon und Beuse Räumlichkeiten verändert,
haben direkt in die Architekturbestandteile vor Ort eingegriffen.
Ergebnis ist eine temporäre und bespielbare Raum-in-Raum Skulptur,
eine künstlerische Position, die sich ausgehend von den
Bücherverboten und Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten
mit der Architektur von Herrschaft, Elite, Bildung und Exil auseinandersetzt.

The performance :asche: by ThonBeuse will take place:

* 16.10.09 – 5 pm @ Hidden Spaces “Schreinerei – Meisterbude”; meeting point 4.50 pm at Adlerhof
* 17.10.09 – 2.30 pm; meeting 2.20 pm at Adlerhof
* 17.10.09 – 5 pm; meeting 4.50 pm at Adlerhof
* 18.10.09 – 2.30 pm; meeting 2.20 pm at Adlerhof

extended text : seelenraub by Evamaria Schnaller

Evamaria Schnaller
seelenraub

Der Seelenraub.     Jedes Foto raubt dem fotografierten Objekt ein Stück Seele.
Das Polaroid.     Durch die Einstellung der Produktion wird der Fotografie ein Stück Geschichte geraubt.
Vogelsang.     Ein Unort
Die Videodokumentation.     Details des Ortes werden fotografiert.
Durch das Zurücklassen des Polaroids an der Stelle wird der Versuch unternommen dem Ort Seele einzuhauchen.
Die Garderobe.    Das Video wird in der Garderobe des Kinos präsentiert.
Hier werden die Hosen fallen gelassen.

gedanken zur ausführung

Kein geflügeltes Wort für Freiheit. Vogelsang. Wo bleibt die Freiheit, die jenes Wort Vogel-sang animalisch impliziert? Der Vogel sang. Singen als Ausdruck.
Die Gesänge der Vergangenheit wie Sirenenklänge die fesseln und peitschen. Die Neuinterpretationen am Ort scheinen den Disharmonien Futter zuzuführen. Ein Krächzen flirrt durch die Morschen Balken des brüchigen Vergangenheitskonstrukts. Mauern werden saniert, um Menschen neue Orte der Raumnutzung zu erschaffen.
Unter welchen archaischen Figuren wird nun geschwommen? Unter welchen Mauern gefrühstückt? Auf welchen Aussichtsplattformen die landschaftliche Kulisse genossen?

Der Ort lässt mich schaudern. Wie kann sie aufgebrochen werden, jene Vergangenheit, die immer noch wie ein giftiger Widerhaken im Fleisch des Volkes sitzt? Das Volk das kein Volk sein mehr möchte, sondern nach 60 Jahren auch in eine Normalität zurückgeführt werden muss. Die Vergangenheit soll jedoch Teil bleiben, um auch für zukünftige Generationen verstehbar zu sein.

Wagnis eingehen. Die kleine Gefahr lauert. Keine Erlaubnis erfragen, keine Kontrollen aufbürden. Nur der Ort in den man eintritt und die Möglichkeit, dass gesehen wird, wie man hier agiert. Wie man interveniert. Wie nackt fühlt man sich in dieser Kulisse. Der Kleidung und des Verstandes beraubt. Doch nur nackt kann man sich diesem Ort stellen, der selbst bar jeglicher Kleidung hüllenlos und kahl dasteht und in seiner Monumentalität die Landschaft unterjocht. Die rosa Farbe abgekratzt, die ausgebleichten Schädel schimmern durch das Mauerwerk, obwohl immer wieder versucht wird durch gelbe Farbe jene zu verdecken.

Das eigentliche Werk ist nicht das Video, sind nicht die Polaroids. Das tatsächliche Werk ist die Auseinandersetzung im Moment des filmischen Eindringens in einen Ort in Relation zum eigenen Körper. Die Erinnerung an Aufregung, das Wandern durch das Gelände, das Riechen der Stationen. Und die Bewusstwerdung des eigenen Körpers der nicht filmisch, nicht fotografisch sondern nur real erfühlt werden kann. Der Verstand erzählt von Dingen die theoretisch angeeignet sind. Die Wahrnehmung im Moment lässt die Gedanken ausbleichen und das körperliche Gefühl in den Fordergrund treten im Bewusstsein an einem aufgeladenen Ort zu stehen.

extended text : ruiniert in transit by Aino Korvensyrjä

Aino Korvensyrjä
Info pamflet for
ruiniert in transit – tour 1 and 2

The past is not a distant place, awaiting the visitor with an unchanged tranquility. It is rather something happening now, a landscape under construction. Who can participate in its framing? Who gets into the picture? The ruiniert in transit bus tour mobilizes the usually static (art) audience with an invitation to consider these questions and more as the bus advances through localities that are not necessarily one’s own.
During the Vogelsang Intervention 2009 of the Center for Public Practice (CfPP) two artist lead tours ruiniert in transit offer an expanded (re)access to the former „Ordensburg“ Vogelsang Saturday 17.10.09 and Sunday 18.10.09. The bus tour takes visitors to the remains of former lodgings for asylum seekers located in the surroundings of the Vogelsang, situated in the lovely Eifel region. The tour on Saturday 17.10.09 starts off from the Vogelsang Adlerhof stopping at Kall-Golbach to return back to Adlerhof. The tour on Sunday 18.10.09 visits Mechernich-Satzvey and finishes at Vogelsang Adlerhof.

Die Vergangenheit ist kein entfernter Ort, der stillstehend auf den Besuchern wartet. Eher ist die etwas, was jetzt passiert, eine Landschaft im Bau. Wer kann in ihren Einrahmung teilnehmen? Wer kommt ins Bild? Die Bustouren ruiniert in transit mobilisieren das überwiegend statische (Kunst)Publikum mit einer Einladung zu einer Berücksichtigung von dieser Fragen und mehr auf dem Weg durch Ortschaften, die nicht unbedingt zu einem gehören.

Im Rahmen der Vogelsang Intervention 2009 des Center for Public Practice (CfPP) gestalten die zwei von Künstlerin führte Tours ruiniert in transit am Samstag 17.10.09 und Sonntag 18.10.09 einen erweiterten Zugang nach dem ehemaligen „Ordensburg“ Vogelsang. Die Bustouren führen die Besucher zu den Ruinen von ehemaligen Asylbewerberunterkünften in der Umgebung des Geländes Vogelsang in Mitten der schönen Eifel. Die Tour am Samstag 17.10.09 fährt ab Vogelsang Adlerhof via Kall-Golbach zurück nach Adlerhof. Die Tour am Sonntag 18.10.09 besucht Mechernich-Satzvey auf dem Weg von Köln nach Vogelsang.

ruiniert in transit 1
Samstag 17.10.09 rundfahrt

12.35 vogelsang adlerhof
13.00 kall bahnhof *
13.05 kall golbach
13.35 abfahrt kall golbach
13.40 kall bahnhof
14.05 vogelsang adlerhof
* zum Zusteigen von RB 11115, Ankunft: Kall Bahnhof um 12.51, Abfahft: Köln Hbf um 11.46.

ruiniert in transit 2
Sonntag 18.10.09

hinfahrt
11.30 kunsthochschule für medien köln, filzengraben 2
11.40 humanwissenschaftliche fakultät, universität köln, frangenheimstrasse 4
12.40 mechernich satzvey
13.10 abfahrt mechernich satzvey
13.55 vogelsang adlerhof
rückfahrt
18.00 abfahrt vogelsang adlerhof **
19.20 uni köln, frangenheimstrasse 4
19.30 khm, filzengraben 2
** Frühere Rückfahrt möglich mit Nationalpark Shuttle SB82 15.05 h, 16.05 h , 17.05 h ab Adlerhof nach Kall Bahnhof (kostenlos).

Die Teilnahme an den Touren ist kostenlos. Für ruiniert in transit am Sonntag 18.10.09 ist eine Voranmeldung bis zum 15.10.09 erforderlich (Email: presse [at] khm [dot] de, Tel: 0221 20189135, Juliane Kuhn). Es gibt 31 Plätze im Bus. Die Touren werden auf Video dokumentiert.

Die Touren sind produziert in Zusammenarbeit mit Regionalverkehr Köln (RVK). ruiniert in transit 2 ist realisiert mit der Unterstützung von »school is open« BildungsRaumProjekt Universität Köln.

short text : Rec by JiHyun Park

JiHyun Park
Rec

Turm / Kultraum

Im so genannten Kultraum schweben 3 mit Helium gefüllten Ballons.
Über Sensoren werden Bewegungen im Raum und an den Ballons erfasst, so dass sie ein künstliches Lachen auslösen werden.

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I want to fill the Kultraum with one big or a lot of small balloons.
Sensors will be installed either on the walls or the balloon / balloons.
They would be activated by the movements of the balloons.
The movement of the balloon is produced by pushing, push, or an propose of the
audience. With this the sensors are triggered an artificial laugh.

short text : Grenzlinien by Irena Wolf

Irena Wolf
Grenzlinien

Der Ort Vogelsang ist seit meiner Kindheit ein abgegrenzter und verschlossener Ort, ein fremder Platz in meiner Heimat und seit seiner Gründung als NS Ordensburg nie ein öffentlicher Raum gewesen, wie er es jetzt ist. Für mich und andere Anwohner der Eifel, wird trotz der touristischen Nutzung, immer eine Art „Grenze“, eine unsichtbare Schwelle bleiben, die sich nur mit der Zeit vielleicht verändern kann.

außenbereich Nähe Kaserne van Dooren