CCTV security systems could soon spot an assault on a bus before it happens, according to a major research project.The system, part of which has already been tested in laboratory conditions, looks for suspicious behaviour associated with crime. It would be able to send live CCTV pictures to operation rooms, from where controllers would be able to intervene. The Queens University Belfast team say the software could make a significant impact on crime on transport. Although much of the work is currently at the theoretical stage, the team from the university’s newly-founded Centre for Secure Information Technologies predict that within five years their software will be able to profile people as they board a bus.
http://safeliving.wordpress.com/2009/10/03/minority-report-on-the-buses/
metropolitan studies
CfPP / The Vogelsang Intervention / press
Kunstaktion in Vogelsang
Künstliches Lachen im „Kultraum“
http://www.ksta.de/html/artikel/1246884018693.shtml
“Vogelsang Intervention 2009”
Mitten im Nationalpark Eifel liegt die ehemalige NS-Kaderschmiede Vogelsang. Seit 2006 soll das Gelände Schritt für Schritt umgewandelt werden. Studierende der Kunsthochschule für Medien Köln haben sich mit seiner Geschichte auseinandergesetzt.
Ein Beitrag von Anke Rebbert
http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2009/10/16/mosaik-intervention.xml#nearforms
Meldung vom 12.10.2009
VOGELSANG INTERVENTION 2009:
KÖLNER KUNSTHOCHSCHULE FÜR MEDIEN VERWANDELT DEN STANDORT DER EHEMALIGEN NS-ORDENSBURG. REGIONALVERKEHR KÖLN GMBH (RVK) STELLT DIE BUSSE FÜR DIE “RUINIERT IN TRANSIT”-TOUREN ZUR VERFÜGUNG.
http://www.rvk.de/index.php3?arg=YToxOntpOjA7czo0OiJQUkVTIjt9&tabelle=presse&id=534
CfPP VOGELSANG INTERVENTION 2009 : october 16th – 18th, NOW the program
////////////// LOCATIONS and WORKS //////////////
////////////// Kino //////////////
*
Eva und Artur Holling:
vogelsang i:i
intervention’s information : information’s intervention
Informationsstand “Vogelsang Intervention 2009”
Ticket Office
vogelsang i:i will den Diskurs über den Diskurs. Es wird zur kritischen Reflexion eingeladen und das Angebot ausgesprochen, am Infostand den Stand der Information zu befragen. Das am Ort
Durchgeführte soll bewusst bleiben und zur Diskussion gestellt werden.
Der ‘Informationsstand’ bietet:
a) weiterführende Information zur “Vogelsang Intervention 2009”
b) Eigenreflexion der Aktion und Aufforderung zur Stellungnahme durch die Besuchenden
c) Hinterfragen und Aufzeigen von Merchandisingstrategien
*
Peter Conrad Beyer
Living in High Definition
Projektion
Kinosaal
In einem menschenleeren futuristischen Ambiente wird die Sprache des Turbokapitalismus beschrieben, die eine immer effizientere Steigerung des Kapitals fordert. Menschlichkeit wird hintenangestellt bzw. durch die scheinbar evolutionäre Technik ausgeglichen. Eine im Film eingebaute Nachrichtensendung widerspiegelt die Situation, in der wir uns befinden.
Sprecherin : Corinna Siebert
Material: 16mm auf DVD
Laufzeit : 5 Minuten als Schleife
*
Roshanak Zangeneh
Bilder im Kopf
Installation
Garderobe / Nebenraum
“(…) große, meist geschlossen siedelnde Gemeinschaft von Menschen mit gleicher Abstammung, Geschichte, Sprache, Kultur, die ein politisches Staatswesen bilden“, so wird der Begriff „Nation“ im Duden definiert.
Durch die Zeit des Nationalsozialismus ist der Begriff „Nation“ in Deutschland allerdings nach wie vor stark belastet.
Verschiedene Generationen verbinden Unterschiedliches mit dem Begriff und gehen auch als Sprecher der deutschen Sprache unterschiedlich damit um. Konkret heißt dies: Für die Kriegs- und Nachkriegsgeneration haben Begriffe wie „Nation“ oder „Nationalgefühl“ eine andere Bedeutung als für deren Kinder und Enkelkinder.
Als bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 Millionen von schwarz-rot-goldenen Flaggen in Deutschland geschwenkt wurden, war dies für viele ein ganz neues Erlebnis und Gefühl, das bis heute in verschiedenen Medien und seitens diverser Interessengruppen immer wieder thematisiert, hinterfragt und interpretiert wird.
Im Sommer 2006 erfolgte ein Tabubruch, auf den die junge Generation lange gewartet habe, berichtet mir ein zwanzigjähriger deutscher Fan. Auf den Spuren dieses Tabus wandelnd, beschäftigt sich „Bilder im Kopf“ mit den Begriffen „Nation“ und „Nationalgefühl“.
*
Evamaria Schaller
seelenraub
Video, Performance, Fotografie, Intervention.
Garderobe und anderswo
Der Seelenraub. Jedes Foto raubt dem fotografierten Objekt ein Stück Seele.
Das Polaroid. Durch die Einstellung der Produktion wird der Fotografie ein Stück Geschichte geraubt.
Vogelsang. Ein Unort.
Details des Ortes werden fotografiert. Durch das Zurücklassen des Polaroids an der Stelle wird der Versuch unternommen dem Ort Seele einzuhauchen. Ein Video dokumentiert die fotografische Aktion.
Das eigentliche Werk ist nicht das Video, sind nicht die Polaroids. Das tatsächliche Werk ist die Auseinandersetzung im Moment des filmischen Eindringens in einen Ort in Relation zum eigenen Körper. Die Erinnerung an Aufregung, das Wandern durch das Gelände, das Riechen der Stationen. Und die Bewusstwerdung des eigenen Körpers der nicht filmisch, nicht fotografisch, sondern nur real erfühlt werden kann. Der Verstand erzählt von Dingen, die theoretisch angeeignet sind. Die Wahrnehmung im Moment lässt die Gedanken ausbleichen und das körperliche Gefühl in den Vordergrund treten im Bewusstsein an einem aufgeladenen Ort zu stehen.
////////////// Außenbereich //////////////
*
Irena Wolf
Grenzlinien
Installation
Nähe Kaserne van Dooren
Der Ort Vogelsang ist seit meiner Kindheit ein abgegrenzter und verschlossener Ort, ein fremder Platz in meiner Heimat und seit seiner Gründung als NS-Ordensburg nie ein öffentlicher Raum gewesen, wie er es jetzt ist. Für mich und andere Anwohner der Eifel wird trotz der touristischen Nutzung immer eine Art „Grenze“, eine unsichtbare Schwelle bleiben, die sich nur mit der Zeit vielleicht verändern kann.
*
Auriel
Re-collector of Sound
Performance und mobile Klanginstallation
Aufstieg zur Burgschänke und anderswo
Re-collector of Sound fängt mit der Aufzeichnung der Töne von Vogelsang an: es werden Instrumente gespielt und die Klänge digital aufgenommen. Während der Intervention werden die Töne dem Raum zurückgegeben. Mit einem Klanganzug bewegt sich der Re-collector of Sound im Gelände und spielt die aufgezeichneten Klänge wieder ab. Somit wird Klang archiviert, übertragen, von einem Ort zum anderen vermittelt.
////////////// Burgschänke //////////////
*
Daniel Ansorge
How long is 1944–2009?
Anweisungen auf Papier, Video
Speisesaal
Der größte Eindruck auf einen damals zwölfjährigen Jungen nach der Ankunft in Vogelsang:
“Als wir 1944 in Vogelsang auf die Adolf-Hitler-Schule kamen, waren wir völlig verwundert, dass es im Speisesaal morgens drei verschiedene Sorten Brot zum Frühstück gab. So etwas kannten wir von zu Hause überhaupt nicht!”
Daniel Ansorge, dessen Mutter und Vater 1944 geboren wurden, hörte von diesen Eindruck als er Vogelsang das erste Mal besuchte. Er bat Julia Scher, den Satz mit Bleistift an eine Wand in Vogelsang zu schreiben und Susanna Schoenberg den Vorgang zu filmen.
*
Artur Holling
not kosovo
reaktive Videoinstallation
Kaminraum
Wollseifen als Stätte der praktizierten Geschichtsschreibung und –verdrängung: Vertreibung der Bewohner, Areal für Kriegs-Spiel (bezeichnenderweise nach dem 2. Weltkrieg), Kriegerische Nutz-Architektur, sogar Neubauten, nachdem die ehemaligen Gebäude weggeschossen waren, architektonische Symbolik des Balkankriegs.
Die Installation ist nicht Ersatz für den Ort selbst und soll nicht den Eindruck einer Dokumentation erwecken. Im Gegenteil fordert sie dazu auf, den Ort selbst aufzusuchen.
////////////// Adlerhof //////////////
*
Aino Korvensyrjä
ruiniert in transit
Bustour 1 und 2
Busstop und anderswo
Die Vergangenheit ist kein entfernter Ort, der unbeweglich und still auf Besucher wartet. Sie ist eher etwas, was jetzt passiert: eine Landschaft im Bau. Die Bustouren ruiniert in transit laden das Publikum zu einem mobilen Landschaftserlebnis in der exotischen Eifel ein, auf dem Weg zur ehemaligen NS-“Ordensburg“ Vogelsang zu fragen, was zum Bild einer Landschaft, was zur Geschichte eines Ortes gehört.
Am Samstag 17.10.09 und Sonntag 18.10.09 bieten die Bustouren “ruiniert in transit” einen erweiterten Zugang zu Vogelsang an. Die Besucher werden zu den Ruinen von ehemaligen Asylbewerberunterkünften in der Umgebung des Geländes geführt (17.10.09 Kall-Golbach; 18.10.09 Mechernich-Satzvey).
ruiniert in transit 1
Samstag 17.10.09 rundfahrt
12.35 vogelsang adlerhof
13.00 kall bahnhof *
13.05 kall golbach
13.35 abfahrt kall golbach
13.40 kall bahnhof
14.05 vogelsang adlerhof
* zum Zusteigen von RB 11115, Ankunft: Kall Bahnhof um 12.51, Abfahrt: Köln HBf um 11.46.
ruiniert in transit 2
Sonntag 18.10.09
hinfahrt
11.30 kunsthochschule für medien köln, filzengraben 2
11.40 humanwissenschaftliche fakultät, universität köln, frangenheimstrasse 4
rückfahrt
18.00 abfahrt vogelsang adlerhof **
19.20 uni köln, frangenheimstrasse 4
19.30 khm, filzengraben 2
** Frühere Rückfahrt möglich mit Nationalpark Shuttle SB82 15.05 h, 16.05 h , 17.05 h ab Adlerhof nach Kall Bahnhof (kostenlos).
Die Teilnahme an den Touren ist kostenlos. Für die Tour am Sonntag 18.10.09 ist eine Voranmeldung bis zum 15.10.09 erforderlich (Email: presse [at] khm [dot] de, Tel: 0221 20189135, Juliane Kuhn). Die Touren werden auf Video dokumentiert.
*
Theresa Krause
Zone für freie Kommunikation
Installation
Adlerhof
Massenrituale – im Gleichschritt marschieren, z.B. – sind Bestandteil jeglicher militärischer Erziehung: zur Prägung von Gemeinschaftsgefühl und gleichzeitig zur Stärkung der Hierarchien. Staaten bilden so ihre Truppen aus, manche ihr gesamtes Volk. Es wird vorausgesetzt, dass alle die gleiche Meinung haben. Es gibt ein gemeinsames Ziel und oft auch ein gemeinsames Feindbild: Im “Ernstfall” sind die Menschen dazu bereit, auf Befehl alles zu bekämpfen, was nicht ins normierte Bild passt. Das Bild, das beschreibt, “wie etwas zu sein hat” bis hin zu “alles was anders ist”.
Eine andere Möglichkeit, mit unterschiedlichen Denkweisen umzugehen, wäre, freie Meinungsäußerung zu fördern, sich auszutauschen, voneinander zu lernen und aufkeimende Konflikte zu diskutieren.
Die Installation “Zone für Freie Kommunikation” besteht aus einem Tisch und zwei Stühlen (Fundstücke aus der Zeit der belgischen Besatzung der Anlage Vogelsang). BesucherInnen sind eingeladen, sich zu setzen, um sich miteinander zu unterhalten. Ein Schild, über dem Tisch angebracht, stellt die Frage “Wollt ihr die totale Demokratie?”. Die militärische Anmutung soll an die vielen Schilder mit Instruktionen erinnern, die man auf dem Gelände findet.
////////////// Turm //////////////
*
Florian Egermann
“Ortscheit”
Objektinstallation
Vorraum zum Turmaufstieg
“Gegen das Gewicht von Vogelsang: Ein Mobile aus halbtransparenten Trümmern.”
*
JiHyun Park
Rec
Kultraum
Im so genannten Kultraum schweben drei mit Helium gefüllte Ballons.
Über Sensoren werden Bewegungen im Raum und an den Ballons erfasst, so dass sie ein künstliches Lachen auslösen.
Die Arbeiten im Turm sind zugänglich Fr 14.00 h und 15.00 h; Sa und So 11.30 h, 13.30 h und 15.30 h
////////////// Forum //////////////
*
officinevida
LESS
Markierung, Internet-Präsenz, Aktion
Parkplatz + Forum + Wollseifen
Ein gelber Schriftzug an den Rampen zum Abwaschen von gepanzerten Fahrzeugen weist auf eine Seite im Internet hin: less.officinevida.eu. Im Forum ist die Seite als Projektion veröffentlicht. Sie stellt den Entwurf für eine Intervention dar, die das Eifeldorf Wollseifen als einen heimatlichen Ort des Gedächtnisses und gleichzeitig der Absenz zelebriert. Vom 16. bis 18.10. wird sich das Planer-Duo officinevida in Wollseifen aufhalten, um dort vorbei ziehenden Wanderern das Projekt zu präsentieren.
////////////// Verborgene Räume //////////////
*
Christine S. Thon & Lars H. Beuse
:asche:
multimediale Performance und Skulptur
Schreinerei / Meisterbude
In einem mehrwöchigen Arbeitsprozess haben Thon und Beuse sich mit der vorgefundenen Architektur und den historischen Bedingungen des Ortes beschäftigt. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung haben sie Räumlichkeiten verändert, haben direkt in die Architekturbestandteile vor Ort eingegriffen. Ergebnis ist eine bespielbare Raum-in-Raum Skulptur, die sich mit der Architektur von Herrschaft, Elite, Bildung auseinandersetzt.
Besichtigung Skulptur während der Öffnungszeiten ! Zu den Performancezeiten begrenzete TeilnehmerInnenzahl !
Anfrage: contact [at] thonbeuse [dot] com
Performance-Zeiten:
16.10.09 – 17.00 h
17.10.09 – 14.30 h und 17.00 h
18.10.09 – 14.30 h Treffpunkt jeweils 10 Min vor Performance-Beginn am Adlerhof
Dokumentation unter http://www.thonbeuse.com/asche.html
*
Franziska Windisch
Walls & Lines
Klanginstallation
Scheibenmagazin
Dörfer, deren Status nicht anerkannt ist, oder die evakuiert und zerstört wurden: die unhörbaren Vibrationen in den Wänden der Häuser oder in den Überresten wurden aufgenommen und als Klangmaterial in einer Installation deren kartographischer Repräsentation gegenüber gestellt.
////////////// Kameradschaftshaus //////////////
*
Nicolas Pelzer
“Junker Schlaf“
Installation
Kameradschaftshaus Nr. 5
Die Installation besteht aus mehreren Skulpturen und einem Audiotrack. Die Skulpturen bestehen aus lackierten Holzlatten, die jeweils eine einfache Dreibeinkonstruktion bilden und auf denen sich teilweise mit Stoff bespannte Kreisformen befinden. Über die aufgestellten Lautsprecher ist der nachbearbeitete Klang einer Harfe zu hören (mitproduziert von Beatrice Martini).
Die ortsbezogene Installation geht auf den geschichtlichen Hintergrund des Kameradschaftshauses ein, das sowohl in der NS-Zeit als auch in dem Zeitraum der Belgischen Nutzung als Schlafraum für männliche Junker bzw. Soldaten genutzt wurde.
**
Wenn nicht anders angegeben sind die Besichtigungszeiten der Arbeiten:
Fr 14-18 h, Sa 10-18, So 10-16 h.
Vogelsang Intervention ist ein Projekt der Kunsthochschule für Medien Köln (www.khm.de)
realisiert in Kooperation mit vogelsang ip gemeinnützige GmbH (www.vogelsang-ip.de)
und mit der Unterstützung von (LOGOS von: school is open, RVK,
gefördert von (NEUE LOGOS zusätzlich!)
Konzept: CfPP Center for Public Practice (KHM), mit der Mitwirkung von Dr. Christina Threuter, Julia Schmidt (vogelsang ip)
Projektleitung: Prof. Julia Scher
Projektkoordination: Dr. Susanna Schoenberg
Mit der Mitwirkung von Prof. Marcel Odenbach
Bauten, technische Einrichtung: Bernd Voss
Technische Kooperation: Christian Turner
Technische Betreuung: Ewald Hentze
Layout: Lisa Klinkenberg
Texte: CfPP
http://sag.khm.de/
Pressekontakt: Dr. Juliane Kuhn presse [at] khm [dot] de
short text : Walls & Lines by Franziska Windisch
Franziska Windisch
Walls & Lines
Klanginstallation
Verborgene Räume / Scheibenmagazin
Dörfer, deren Status nicht anerkannt ist, oder die evakuiert und zerstört wurden: die unhörbaren Vibrationen in den Wänden der Häuser oder in den Überresten wurden aufgenommen und als Klnagmaterial in einer Installation deren kartographischen Repräsentation gegenüber gestellt.
CfPP / Virtual Vogelsang by Theresa Krause
Virtual Vogelsang
Im Rahmen der künstlerischen Intervention der Gruppe CfPP (Center for Public Practice) auf dem ehemaligen NS-Elite-Ausbildungslager Vogelsang entstand ein virtueller Nachbau des Geländes in Second Life. Internet Nutzer haben hier die Möglichkeit, Vogelsang zu besuchen und digitale Darstellungen der Arbeiten der Künstler schon vorab zu betrachten. Darüber hinaus wird der verborgene Ort Vogelsang der Öffentlichkeit via Internet zugänglich gemacht.
Das virtuelle Vogelsang ist ein 3D-Modell im Maßstab 1:10. Es ist kein originalgetreuer Nachbau aller Gebäude, hat aber den Anspruch, dem virtuellen Besucher den Eindruck zu vermitteln, den ein realer Besucher, der Vogelsang im Jahre 2009 betritt, erhält. Die Architektur des totalitären Nazi-Regimes, das “Geleitet werden” durch Architektur, die Spuren verschiedener Besatzungsmächte und die heutige Nutzung als Informationszentrum und Nationalpark-Wanderer-Ziel. Wie auch Second Life ist das reale Vogelsang heute ein neu erschlossener Raum, der Fragen aufwirft und sich definieren muss.
Besichtigen Sie Vogelsang online! Installieren Sie das Programm Second Life auf Ihrem Computer (Download unter http://secondlife.com/support/downloads.php). Loggen Sie sich mit den folgenden Daten ein und erkunden Sie die virtuelle Welt:
Vorname: Shared
Name: Galaxy
Passwort: openavatar
* Shared Galaxy ist ein Projekt von Theresa Krause, 2009
CfPP / The Vogelsang Intervention / ruiniert in transit
Die Vergangenheit ist kein entfernter Ort, der unbeweglich und still auf Besucher wartet. Sie ist eher etwas, was jetzt passiert: eine Landschaft im Bau. Die Bustouren ruiniert in transit laden das Publikum zu einem mobilen Landschaftserlebnis in der exotischen Eifel ein, auf dem Weg zur ehemaligen NS-“Ordensburg“ Vogelsang zu fragen, was zum Bild einer Landschaft, was zur Geschichte eines Ortes gehört.
Die zwei Bustouren sind ein Projekt von Aino Korvensyrjä im Rahmen der Vogelsang Intervention 2009, eine künstlerische Erkundung des Center for Public Practice (CfPP) der Kunsthochschule für Medien Köln, die vom 16. bis zum 18. Oktober auf dem Gelände Vogelsang stattfindet. Am Samstag 17.10.09 und Sonntag 18.10.09 bieten die Touren einen erweiterten Zugang zu Vogelsang an. Die Besucher werden zu den Ruinen von ehemaligen Asylbewerberunterkünften in der Umgebung des Geländes geführt (17.10.09 Kall-Golbach; 18.10.09 Mechernich-Satzvey).
ruiniert in transit 1
Samstag 17.10.09 rundfahrt
12.35 vogelsang adlerhof
13.00 kall bahnhof *
13.05 kall golbach
13.35 abfahrt kall golbach
13.40 kall bahnhof
14.05 vogelsang adlerhof
* zum Zusteigen von RB 11115, Ankunft: Kall Bahnhof um 12.51, Abfahft: Köln Hbf um 11.46.
ruiniert in transit 2
Sonntag 18.10.09
hinfahrt
11.30 kunsthochschule für medien köln, filzengraben 2
11.40 humanwissenschaftliche fakultät, universität köln, frangenheimstrasse 4
12.40 mechernich satzvey
13.10 abfahrt mechernich satzvey
13.55 vogelsang adlerhof
rückfahrt
18.00 abfahrt vogelsang adlerhof **
19.20 uni köln, frangenheimstrasse 4
19.30 khm, filzengraben 2
** Frühere Rückfahrt möglich mit Nationalpark Shuttle SB82 15.05 h, 16.05 h , 17.05 h ab Adlerhof nach Kall Bahnhof (kostenlos).
Die Teilnahme an den Touren ist kostenlos. Für ruiniert in transit am Sonntag 18.10.09 ist eine Voranmeldung bis zum 15.10.09 erforderlich (Email: presse [at] khm [dot] de, Tel: 0221 20189135, Juliane Kuhn). Es gibt 31 Plätze im Bus. Die Touren werden auf Video dokumentiert.
Die Touren sind produziert in Zusammenarbeit mit Regionalverkehr Köln (RVK). ruiniert in transit 2 ist realisiert mit der Unterstützung von »school is open« BildungsRaumProjekt Universität Köln.
extended text : :asche: by Christine Thon & Lars Beuse
Christine S. Thon und Lars H. Beuse
:asche:
Christine S. Thon und Lars H. Beuse generieren aus vorgefundenem Vogelsang-Material, durch
einen direkten und prozesshaften 8 Wochen währenden Eingriff in der vorgefundenen Architektur
eine interventionistische Skulptur, die mit ihrer Außenseite an eine ruinenartige Struktur erinnert auf
die Formeln, Gleichungen, Linien aufgebracht sind, während in ihrem Inneren eine große Strenge
herrscht – eine innen-aussen Dialektik, die die Grundbestandteile der Vogelsang-Architektur in eine
abstrakte Form übersetzt, aus ihr hervorgegangen ist, gleichsam herausdestilliert worden ist.
Im Innersten der Struktur befindet sich eine technische Stahl/Plexiglaskonstruktion, die als
reaktives Behältnis für die Performerin dient – der „Vogelsang Reaktor“.
Dieser innerste Kern der Skulptur kann vom Besucher nur virtuell durch eine Video Liveübertagung
erlebt werden, die auf einem alten Fernseher ausserhalb der Skulptur zu sehen ist. In die
Außenwand der Skulptur sind kaleidoskopartige Röhren eingebracht, durch die die BesucherInnen
Teilaspekte der inneren Strukturen erkennen können.
Während der Performance wird der Reaktor eingeschaltet – die Performerin steigt in den inneren
Kern, um Teil einer Erinnerungsmaschine zu werden, um selbst Erinnerung zu sein.
Die ehemalige NS -“Ordensburg“ Vogelsang war eine Einrichtung, in der die politische Führung der
Nationalsozialisten auf ihren Einsatz in der Verwaltung des Deutschen Reiches vorbereitet wurde.
Wie kaum ein anderes Bauwerk steht Vogelsang für den Machtanspruch einer neuen „Elite“.
Die Architektur Vogelsangs spiegelt diesen Aspekt, mit all seinen verborgenen Ebenen, besonders
deutlich. Auf den ersten Blick scheint das wichtigste Material des Bauwerks Bruchstein zu sein, ein
Material, welches zu den traditionellen Baustoffen der Eifel zählt. Doch wenn man die Oberfläche
aus Bruchstein “abkratzt”, stößt man auf eine Konstruktion aus Stahlbeton, ein Material aus dem
Bunker gebaut wurden – Vogelsang ist eine Stahlbetonfestung, tauglich als Bunker, als Kaserne, als
durch und durch kriegerischer Ort.
In dieser Stahlbetonfestung waren nationalsozialistische politische Führungsakademien, die
sogenannten „Ordensburgen“ und die sogenannten „Adolf Hitler Schulen“ untergebracht –
Bildungseinrichtungen in Stahlbetonkonstruktionen, eingebettet in die Landschaft der Eifel.
In diesen Gebäuden konzentrieren sich wesentliche Aspekte der nationalsozialistischen Ideologie:
romantisierende, auf gemanisch-mystische Wurzeln verweisende Aspekte einerseits, und sehr
moderne industrielle Vorgehensweisen andererseits. Immer trägt diese Ideologie, selbst in ihren
Bildungseinrichtungen, die Möglichkeit und Option des Krieges in sich.
Das romantische, das „urdeutsche“, die Betonung der Naturwahrnehmung, die Verwendung
scheinbar natürlicher Materialien erweisen sich konkret im „Bau Vogelsang“, als theatralische
Inszenierung, als ein Ritual mit dem Ziel, durch emotionale Ansprache die Herzen der damaligen
Zeitgenossen zu gewinnen und von den kriegerischen Absichten abzulenken.
Wenn aber alles, was die Nationalsozialisten wollten, am Ende doch Krieg war, so ist auch ihr
Bildungssystem eine Form des Krieges – Bildung ist Krieg – Bildung ist Bunker – Bildung muss in
Stahlbeton gegossen werden.
Die Bildungssysteme der Nationalsozialisten waren tatsächlich Selektionssysteme – es waren
Syteme der akribisch erstellten „Listen“, der Quantifizierung. Selektion, Befehl und Gehorsam,
Gleichschaltung sind in diesem Zusammenhang Begriffe von entscheidender Bedeutung.
Lange vor 1933 bereiteten die Nationalsozialisten den Bildungsfeldzug vor: Schriftsteller, Künstler,
Intellektuelle waren vom ersten Tag der „Bewegung“ ein Hauptangriffsziel der NSDAP. Wenige
Monate nach der Machtergreifung kam es zu Bücherverbrennungen, von denen in den damaligen
Medien live berichtet wurde: Mann, Brecht, Heine, Tucholsky, Kästner waren wenige unter den
vielen, deren Bücher verbrannt wurden.
extended text : ruiniert in transit by Aino Korvensyrjä
Aino Korvensyrjä
Info pamflet for
ruiniert in transit – tour 1 and 2
The past is not a distant place, awaiting the visitor with an unchanged tranquility. It is rather something happening now, a landscape under construction. Who can participate in its framing? Who gets into the picture? The ruiniert in transit bus tour mobilizes the usually static (art) audience with an invitation to consider these questions and more as the bus advances through localities that are not necessarily one’s own.
During the Vogelsang Intervention 2009 of the Center for Public Practice (CfPP) two artist lead tours ruiniert in transit offer an expanded (re)access to the former „Ordensburg“ Vogelsang Saturday 17.10.09 and Sunday 18.10.09. The bus tour takes visitors to the remains of former lodgings for asylum seekers located in the surroundings of the Vogelsang, situated in the lovely Eifel region. The tour on Saturday 17.10.09 starts off from the Vogelsang Adlerhof stopping at Kall-Golbach to return back to Adlerhof. The tour on Sunday 18.10.09 visits Mechernich-Satzvey and finishes at Vogelsang Adlerhof.
Die Vergangenheit ist kein entfernter Ort, der stillstehend auf den Besuchern wartet. Eher ist die etwas, was jetzt passiert, eine Landschaft im Bau. Wer kann in ihren Einrahmung teilnehmen? Wer kommt ins Bild? Die Bustouren ruiniert in transit mobilisieren das überwiegend statische (Kunst)Publikum mit einer Einladung zu einer Berücksichtigung von dieser Fragen und mehr auf dem Weg durch Ortschaften, die nicht unbedingt zu einem gehören.
Im Rahmen der Vogelsang Intervention 2009 des Center for Public Practice (CfPP) gestalten die zwei von Künstlerin führte Tours ruiniert in transit am Samstag 17.10.09 und Sonntag 18.10.09 einen erweiterten Zugang nach dem ehemaligen „Ordensburg“ Vogelsang. Die Bustouren führen die Besucher zu den Ruinen von ehemaligen Asylbewerberunterkünften in der Umgebung des Geländes Vogelsang in Mitten der schönen Eifel. Die Tour am Samstag 17.10.09 fährt ab Vogelsang Adlerhof via Kall-Golbach zurück nach Adlerhof. Die Tour am Sonntag 18.10.09 besucht Mechernich-Satzvey auf dem Weg von Köln nach Vogelsang.
ruiniert in transit 1
Samstag 17.10.09 rundfahrt
12.35 vogelsang adlerhof
13.00 kall bahnhof *
13.05 kall golbach
13.35 abfahrt kall golbach
13.40 kall bahnhof
14.05 vogelsang adlerhof
* zum Zusteigen von RB 11115, Ankunft: Kall Bahnhof um 12.51, Abfahft: Köln Hbf um 11.46.
ruiniert in transit 2
Sonntag 18.10.09
hinfahrt
11.30 kunsthochschule für medien köln, filzengraben 2
11.40 humanwissenschaftliche fakultät, universität köln, frangenheimstrasse 4
12.40 mechernich satzvey
13.10 abfahrt mechernich satzvey
13.55 vogelsang adlerhof
rückfahrt
18.00 abfahrt vogelsang adlerhof **
19.20 uni köln, frangenheimstrasse 4
19.30 khm, filzengraben 2
** Frühere Rückfahrt möglich mit Nationalpark Shuttle SB82 15.05 h, 16.05 h , 17.05 h ab Adlerhof nach Kall Bahnhof (kostenlos).
Die Teilnahme an den Touren ist kostenlos. Für ruiniert in transit am Sonntag 18.10.09 ist eine Voranmeldung bis zum 15.10.09 erforderlich (Email: presse [at] khm [dot] de, Tel: 0221 20189135, Juliane Kuhn). Es gibt 31 Plätze im Bus. Die Touren werden auf Video dokumentiert.
Die Touren sind produziert in Zusammenarbeit mit Regionalverkehr Köln (RVK). ruiniert in transit 2 ist realisiert mit der Unterstützung von »school is open« BildungsRaumProjekt Universität Köln.
short text : Grenzlinien by Irena Wolf
Irena Wolf
Grenzlinien
Der Ort Vogelsang ist seit meiner Kindheit ein abgegrenzter und verschlossener Ort, ein fremder Platz in meiner Heimat und seit seiner Gründung als NS Ordensburg nie ein öffentlicher Raum gewesen, wie er es jetzt ist. Für mich und andere Anwohner der Eifel, wird trotz der touristischen Nutzung, immer eine Art „Grenze“, eine unsichtbare Schwelle bleiben, die sich nur mit der Zeit vielleicht verändern kann.
außenbereich Nähe Kaserne van Dooren